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Erzählkonzert „Mönch Martin“ in Porz

Kinder lernen spielerisch den Reformator Martin Luther kennen 

Es war zur Zeit der Ritter und der Burgen, als der kleine Martin in Mansleben aufwuchs. Die meisten Menschen damals konnten noch nicht lesen und schreiben, und als Sohn eines Bergmanns war Martin froh, dass er zur Schule gehen durfte. So ungefähr beginnt die altersgerecht aufbereitete Lebensgeschichte von Martin Luther, wenn sie für Pänz ab sechs Jahren aufbereitet wird. Walter Kunz, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Porz-Wahn-Heide  , unternahm dies im Rahmen des Erzählkonzerts „Mönch Martin“ im Gotteshaus seiner Gemeinde, das nach dem großen Reformator benannt ist.

In einer kleinen Szene wurde dargestellt, wie Martin Luther in Rom einem Händler von Ablassbriefen begegnet

Schließlich sollen auch die kleinen Gemeindeglieder verstehen, worum es bei der ganzen Aufregung in diesen Tagen eigentlich geht, die sich bis zum Reformationsjubiläumstag am 31. Oktober vermutlich noch steigern wird. So erzählte Kunz den gespannt lauschenden Kindern und ihren Eltern von dem Unwetter und den Blitzen, die Martin so viel Angst einjagten, dass er gelobte, ein Mönch zu werden, wenn er das Unwetter überlebt. Und dass sich einige Leute darüber sehr ärgerten, was der Mönch Martin dann so alles anstellte – auch, dass er vielen anderen damit half.

Lieder von Martin Luther
Unterstützt wurde der Pfarrer dabei von Kantorin Kayo Oharo am Keyboard, Harald Klugt am Vibraphon, Walter Mielke an den Perkussions-Instrumenten sowie Sängerin Laura Mielke. Harald Klugt hatte einige bekannte Lieder Luthers neu und jazzig arrangiert, mit beschwingter Instrumentalmusik waren auch einige Passagen der Erzählung unterlegt. Und wenn der Blitz einschlug oder Luther seine Thesen an die Wittenberger Kirchentür nagelte, dann sorgte elektronisches Kreischen beziehungsweise lautes Schlagzeug-Hämmern für die passende Geräuschkulisse.

Die karge Zelle des Augustiners
Außerdem wurden zur Veranschaulichung einige Illustrationen aus Susanne Brandts farbenfrohem Mini-Buch „Die Geschichte von Martin Luther“, dessen Text Pfarrer Kunz vortrug, auf eine Leinwand projiziert. Vor allem aber waren vier Konfirmanden sehr aktiv. Sie trugen Schilder mit Aufschriften wie „Martin-Luther-Straße“ oder „Martin-Luther-Platz“ auf die kleine Bühne vor dem Altar, um zu zeigen, wie populär und wichtig dieser Mönch bis heute ist. Oder sie stellten mit einem Tisch und Stuhl die karge Zelle des Augustiners nach und spielten eine kleine Szene, in der Martin Luther in Rom einem Händler von Ablassbriefen begegnet.

Unterschiedliche Wege zum Glauben 
So geht das natürlich nicht, das konnten auch die Kinder leicht erkennen. Deshalb sang Laura Mielke: „Gott lädt dich zu sich ein, du kannst kommen, wie du bist“. Ohne Portemonnaie, ohne Vorleistung oder Verdienst also: „Lies die Bibel und versteh: Gott vertrauen und glauben genügt“. Weil diese Neuigkeiten damals so wichtig waren, wurde das Lied gleich zweimal gesungen. Pfarrer Kunz vergaß aber auch nicht zu erwähnen, dass es unterschiedliche Wege zum Glauben gibt, und dass Christen wissen, dass sie voneinander lernen können, egal, welchen Weg sie beschritten haben.

Und dazu ein Luther-Quiz
Um sicherzugehen, dass die Kinder auch alles richtig verstanden hatten, veranstaltete Kunz am Ende noch ein kleines Quiz. Wo Luther geboren wurde, fragte der Pfarrer, oder welches Erlebnis ihn dazu brachte, Mönch zu werden. Die allermeisten Kinder fiel es nicht schwer, den richtigen der jeweils drei angebotenen Lösungsvorschläge auszuwählen. Auch bei der Frage, welchem Orden sich Martin anschloss, Kapuziner, Augustiner oder 1. FC Köln, ließen sie sich nicht in die Irre führen. Dafür gab‘s für alle das Mini-Büchlein von Susanne Brandt sowie die Playmobil-Ausgabe des Reformators. Und Luther-Bonbons sowieso.

Das Erzählkonzert geht auf Reisen: 
Am Sonntag, 12. März, 17 Uhr, ist das Ensemble in der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Brück-Merheim  zu Gast, und am Samstag, 1. April, um 15 Uhr in der „Kirche Zum Frieden Gottes“   in der Bergisch Gladbacher Gemeinde.

Text: Hans-Willi Hermans
Foto: Hans-Willi Hermans
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Kölner Stadtanzeiger 07. Februar 2017

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